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Führung

Führung ist und bleibt wichtig, fragwürdig und unverzichtbar. Erleben wir sie doch alltäglich, seit Beginn unseres Lebens und spielt auch künftig eine gewichtige Rolle.

Aktuell verweisen vielfältig wechselnde Management-Moden (Leadership, verteilte Führung, Führungsstile …) auf Verunsicherung und Experimentierfreude, je nach Sichtweise.

In einer Hinsicht dürfte Einigkeit herrschen: Das Phänomen „Führung“ ist nicht hinreichend verstanden. Wozu sonst 1345 Ratgeber?

Könnte es sein, daß wir zu einäugig schauen?

Warum Führung

 Beurlauben wir für einen Moment die Annahme, das Führung immer an Personen gebunden sei. Und fragen: Welche notwendige Funktion im Unternehmen leistet Führung?

Organisationen treffen unablässig Entscheidungen. Entscheidungen bestimmen darüber was, von wem wann getan wird. Und welche Einflüsse von Außen sind zu ignorieren oder aufzunehmen. In Konsequenz: was können wir beibehalten, was müssen wir neu Lernen.

Entscheidungen haben immer gewünschte Folgen und unbeabsichtigte Nebenfolgen.

Die unerwünschten Nebenfolgen sind letzlich nicht vorhersehbar und erzeugen Korrekturbedarf. Wo wir zu schnell waren, braucht es gründlicheres Vorgehen, wer zuvor beteiligt war, muss diesmal ausgeschlossen werden. Was sich einstmals bewährt hat, wird nun neu aufgesetzt.

Wie kommen Organisationen mit diesen notwendigen Korrekturen (Regulationen) zurecht?

Mit und durch Führung.

Wer oder was führt

Sind es Investoren, die Rendite fordern oder eher Trends, denen sich Keiner entziehen kann? Ist es der Chef vor Ort oder nicht doch der Mangel an Fachkräften, der uns zwingt, anders zu handeln?

Führung als Phänomen wird verständlicher, wenn wir den Begriff durch Einfluss ersetzen. Wer oder was beeinflussen kann, wirkt. Sei es Person oder Umstand.

Anders gesprochen: Was wir nicht gefahrlos ignorieren können, erzeugt Wirkung.

Was wirkt führt.

Führung braucht räumliches Sehen

Wir setzen bis heute auf die Idee der Führungsstärke. Und suchen Personen nach Eigenschaften aus, die auf Stärke verweisen: Entscheidungsfreude und Durchsetzungsvermögen. Das ist einäugig.

Was wir dabei übersehen? Die andere Seite der Medaille! Wer Menschen führt braucht Menschen, die ihm folgen. Deshalb sind Mitarbeiter in gleicher Weise am Gelingen von Führung beteiligt.

Gefolgschaft kann verweigert werden. Auf vielfältige Weise. Die Bekannteste: „Dienst nach Vorschrift!“

Wer über Qualifizierung nachdenkt, muss diese Verbindung verstehen: Führung ist Beziehung.

Qualifzierung

Wer Mitarbeiter in ihren Fähigkeiten qualifizieren will, sollte das konsequent für beide Seiten tun.

Chefs sollten sich fragen, warum Mitarbeiter Lust haben sollten, sich etwas sagen zu lassen.

Und Mitarbeiter sich fragen, wieviel Macht sie ihrem Chef einräumen.

Es braucht den Dialog zwischen beiden Seiten. Denn Führungsprobleme sind Beziehungsprobleme. Es geht um die unauflösliche Verbindung von Führung und Gefolgschaft.

Führung ist Kommunikation

Beziehungen leben aus und durch Kommunikation. Kommunikation ist nicht einseitig kontrollierbar. Oder wissen sie im Vorhinein, was ihr Gesprächspartner antwortet? Somit entzieht sich auch Führung der Kontrolle.

Wer blinden Gehorsam als gestrige Praxis versteht und weiß, das Macht durch Anwendung ihren Einfluss verliert, setzt auf Dialog. Und das Prinzip „Führung“.

Dialog öffnet und vertraut. Und macht verletzlich. Hat das Platz im Unternehmen?

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